Botulinumtoxin (Botoxbehandlung)

Fakten zur Botulinumtoxinbehandlung

Anwendungsgebiete: Mimisch (durch Muskelzug) bedingte Falten, Hyperhidrose (starkes Schwitzen), Bruxismus (Zähneknirschen)

Wirkung: vorübergehende Muskelentspannung

Dauer der Wirkung: 4-6 Monate

Ergebnis sichtbar: erste Ergebnisse nach 1 Woche, Wirkmaximum nach 2 Wochen

Gesellschaftsfähig: sofort

Behandlungsgebiete: Stirn, Zornesfalte, Augenbrauenlift, "Eye Opener", Krähenfüße, Nasenfältchen, Oberlippenfältchen, "Lip flip", Pflastersteinkinn, Merkelfalte, "Gummy smile" (Zahnfleischlächeln), Bruxismus (Zähneknirschen), "Facial slimming", Halsfalten, Hyperhidrosis (Übermäßiges Schwitzen)

Was ist Botulinumtoxin?

„Botox“ worunter Botulinumtoxin auch bekannt ist, ist ein Protein, das von dem Bakterium Clostridium botulinum produziert wird. 

Die Geschichte von Botox reicht zurück bis in die frühen 1820er Jahre, als der deutsche Arzt Justinus Kerner erstmals eine Krankheit namens "Wurstvergiftung" (Botulismus) beschrieb. Er erkannte, dass die Krankheit durch den Verzehr von verdorbenen Wurstwaren verursacht wurde und zu  muskulären Lähmungen führte. Erst in den 1950er Jahren begannen Wissenschaftler, das Toxin für therapeutische Anwendungen zu erforschen. In den 1960er Jahren wurde Botulinumtoxin erstmals zur Behandlung von strabismus (Schielen) eingesetzt. Die Lähmung der Augenmuskeln durch das Toxin half, die Fehlstellung der Augen zu korrigieren.

In den folgenden Jahrzehnten wurde Botulinumtoxin weiter erforscht und seine medizinischen Anwendungen ausgeweitet. In den 1980er Jahren begann man, Botulinumtoxin zur Behandlung von Muskelkrämpfen und anderen neurologischen Erkrankungen einzusetzen.

Die ästhetische Verwendung von Botulinumtoxin zur Glättung von Falten wurde in den 1990er Jahren entdeckt. Dr. Jean Carruthers, ein kanadischer Augenarzt, bemerkte, dass die Injektion von Botulinumtoxin in die Region um die Augen Falten reduzierte. Dies führte zur Entwicklung von Botox als kosmetisches Verfahren zur Faltenbehandlung. Im Jahr 2002 erhielt Botox schließlich die offizielle Zulassung der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) für die ästhetische Anwendung zur Behandlung von Gesichtsfalten.

Seitdem ist die Verwendung von Botox zur Reduzierung von Falten und zur Behandlung anderer medizinischer Zustände weiter angewachsen. Es hat sich als eines der am häufigsten durchgeführten kosmetischen Verfahren weltweit etabliert. Botox hat jedoch auch weiterhin medizinische Anwendungen bei verschiedenen neurologischen Störungen und anderen Erkrankungen.

 

Anwendungsgebiete

In der medizinischen Praxis wird Botox weiterhin zur Behandlung von Muskelkrämpfen, übermäßigem Schwitzen (Hyperhidrose), Spannungskopfschmerzen, Migräne und bestimmten neurologischen Erkrankungen eingesetzt. An großer Popularität erfreut es sich in der ästhetischen Medizin, wo es zur vorübergehenden Glättung von Gesichtsfalten und zur Verbesserung des Erscheinungsbildes verwendet wird.

Hier wird Botulinumtoxin in die Muskeln injiziert, die für die Faltenbildung verantwortlich sind, wie z.B. die Muskeln um die Augen (Krähenfüße) oder die Stirn (Zornesfalten). Durch die Lähmung dieser Muskeln können die Falten vorübergehend geglättet werden.

Es ist anzumerken, dass Botox eine vorübergehende Wirkung hat und wiederholte Injektionen erforderlich sind, um die Ergebnisse aufrechtzuerhalten. 

 

Wie wirkt Botox?

Der Wirkstoff Botox hemmt die Ausschüttung des Botenstoffes Acetylcholin aus den Nervenzellen. Dies unterbricht die Signalübertragung vom Nerv auf den entsprechenden Muskel. Da "Befehle" aus der Nervenzelle nicht mehr weitergeleitet werden, lässt sich der Muskel nach der Behandlung mit Botox weder bewusst noch unbewusst oder nur noch mit großer Anstrengung bewegen. Alle anderen Funktionen der Nervenzellen wie das Berührungs-, Temperatur- oder Schmerzempfinden bleiben unverändert erhalten. Nach dem gleichen Prinzip wirkt Botox auch als effektive Maßnahme gegen vermehrtes Schwitzen (Hyperhidrosis). Die Schweißbildung wird gehemmt, indem der Wirkstoff Botulinumtoxin die Reizübertragung vom Nerv auf die Schweißdrüsen blockiert.

 

Wie lange hält die Wirkung von Botox an?

Die Gesamtdauer der Wirkung kann von Person zu Person variieren. Im Allgemeinen dauert die Wirkung jedoch etwa 3 bis 6 Monate.

Nach der Injektion von Botox beginnt das Toxin nach einigen Tagen bis einer Woche seine Wirkung zu entfalten. Die Muskeln, die mit Botox behandelt wurden, werden vorübergehend gelähmt, was zu einer Glättung der Falten führt. Im Laufe der Zeit baut der Körper das Botulinumtoxin ab, und die Muskelfunktion kehrt langsam zurück.

Die genaue Dauer der Wirkung hängt von mehreren Faktoren ab, einschließlich der individuellen Reaktion des Körpers, des behandelten Bereichs, der Menge an Botox, die verwendet wurde, und anderen individuellen Variablen. Bei manchen Menschen kann die Wirkung von Botox kürzer oder länger anhalten. Um die Ergebnisse aufrechtzuerhalten und die Faltenbildung nachhaltig zu reduzieren sind daher regelmäßige Nachbehandlungen erforderlich. 

Die Wirkung von Botox ist immer reversibel. Der Abbau erfolgt laut aktuellem Wissensstand vollständig und ohne Folgeerscheinungen im Körper. Lässt der Wirkstoff nach, kann er zur Verbesserung des Ergebnisses oder zum Therapieerhalt wieder problemlos erneut injiziert werden.

 

Faltenunterspritzung mit Botox

Botox wird hauptsächlich zur Behandlung von dynamischen Falten verwendet, die durch die wiederholte Kontraktion der Gesichtsmuskeln entstehen, wie z.B. Stirnfalten, Zornesfalten und Krähenfüße. Botox wirkt, indem es die Nervenimpulse blockiert, die die Muskeln zur Kontraktion anregen. Dadurch werden die betreffenden Muskeln vorübergehend gelähmt und die Falten glätten sich. Nach Injektion kann sich die Muskulatur entspannen und die Falten werden für einen gewissen Zeitraum geglättet. Abhängig von der injizierten Menge bleibt die natürliche Mimik erhalten und das Behandlungsareal wirkt optisch verjüngt. 

Zornesfalten (Glabellafalten), Stirnfalten, Krähenfüße, Marionettenfalten, Lippenfältchen, Hals- und Dekolleté-Falten sowie punktförmige Vertiefungen im Kinn (Pflastersteinkinn) lassen sich mithilfe von Botox zuverlässig und effektiv behandeln. Darüber hinaus kommt Botox auch bei Nasenfältchen und zur Modellierung der Kieferkontur (Masseter) um Einsatz. Positive Nebeneffekte können eine Reduktion des Kieferdrucks bei Zähneknirschen (Bruxismus) oder ein Nachlassen der Symptomatik bei Spannungskopfschmerzen darstellen. 

Da in der Ästhetischen Medizin nur mit sehr geringen Dosen des Wirkstoffs gearbeitet wird, ist die Angst vor unerwünschten Lähmungserscheinungen oder einer Vergiftung bei korrekter Anwendung unbegründet.

 

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